Manuelle 3D-Deformationsmessungen kommen überall dort zum Einsatz, wo die Anbringung automatisch messender Systeme Einschränkungen unterliegt (z.B. Gefährdung fix installierter Anlagen durch Sprengbetreib im Tunnelbau) oder die Anzahl der geforderten Messepochen so gering ist, dass der Aufbau eines vollautomatischen Messsystems zu aufwändig wäre.
Features:
- Berührungslose, 3-dimensionale Deformationsmessung von Deformationspunktfeldern beliebiger Größe
- Sowohl ober- als auch untertage einsetzbar
- Flexible, adaptierbare Messanordnung
- Einfaches Erweitern des Systems durch Einmessen neuer Punkte
- Verwendung moderner, hochpräziser Totalstationen und universell montierbarer Präzisions-Reflektoren
- Zeitnahe Ermittlung und Visualisierung der absoluten, räumlichen Verschiebungen von Deformationspunkten
- Überbrückung großer Bereiche ohne Referenzpunkte durch verknüpfte Auswertung der Messdatensätze mehrerer Auf-stellungen mit Methoden der Ausgleichungsrechnung
- Ableitung von Setzungen, Hebungen, Horizontal- und Ra-dialverschiebungen, achsbezogenen Ablagen und Konver-genzen aus den Ergebnissen möglich
- Zugriff auf Ergebnisse und Visualisierungen mittels Webserver über sichere Verbindungen im Internet
- Datenschnittstellen zu Geotechnischen Programmpaketen (TUNNELMONITOR, 2DOC,…)
Das Verfahren eignet sich besonders für Beweissicherungen von Objekten in Zusammenhang mit ober- und untertägigen Bauwerken, wie z.B. bei U-Bahn-Baustellen, Tunnelvortrieben, Schachtabteufungen und im Straßen- und Hochbau.
Weiters wird es zur Überwachung angrenzender Gebäude und Bereiche während der Durchführung von Bohr- und Injektionsarbeiten eingesetzt, zur Überwachung von Gleiskörpern, Schienensträngen, Brücken, Verkehrswegen, Staumauern, Rutschhängen u.a.m.
Unsere Leistungen
Für die Einmessung der Punkte im Deformationsbereich werden bei jeder Aufstellung der Totalstation mindestens 6-10 geometrisch gut verteilte Referenzpunkte als Anschlüsse verwendet, darunter mindestens 2 Fernziele (Visurlängen größer als zu den weitesten Deformationspunkten) und 2 Nahziele zur korrekten Höhenableitung.
Die Position der Totalstation kann dabei sowohl im deformationsfreien Raum als auch im Deformationsbereich liegen. Sie muss nicht notwendigerweise über einem bekannten Punkt aufgestellt werden, sondern es kann auch eine freie Stationierung erfolgen.
Speziell im untertägigen Bereich ist außerdem auf eine strenge symmetrische Verteilung der Punkte in Bezug auf die Aufstellungsposition zu achten.
Sind zur Überbrückung von größeren Deformationsgebieten mehrere Aufstellungen nötig, so werden Deformationspunkte aus unmittelbar zuvor bereits gemessenen Standpunkten als temporäre Festpunkte verwendet.
Die einmal gewählte Messkonfiguration für jede Aufstellung müssen auch bei den Messungen der Folgeepochen möglichst exakt eingehalten werden, um größtmögliche Genauigkeit in den Ergebnissen zu erzielen.
3D-Deformationsmessungen beginnen prinzipiell mit einer Kalibrierung der Totalstation vor Ort, um systematische Instrumentenfehler während des Messvorgangs ausschließen zu können.
Der eigentliche Messvorgang erfolgt standpunktsweise. Dabei wird ein codiertes Punktnummernsystem verwendet, um die Punktnummernzuordnung vor Ort zu erleichtern und den Messvorgang zu beschleunigen.
Nach jeder Messepoche werden die Messdaten von der Totalstation auf den Auswerte-PC übertragen, wo die gemessenen Richtungs- und Streckensätze im mit dem Programm KOPA.SUITE zeitnah und teilautomatisiert mittels einer gemeinsamen Netz-Ausgleichung berechnet werden.
Als Ergebnisse liegen schließlich die 3-dimensionalen Projektkoordinaten der Deformationspunkte für die entsprechende Epoche vor.
Danach erfolgt die Übernahme in die GMS Datenbank und die Ableitung von Setzungen, Hebungen, Horizontal- und Radialverschiebungen, achsbezogenen Ablagen und Konvergenzen sowie Kippungen und Tangentenneigungen, und deren Darstellung in entsprechenden Diagrammen und Verzeichnissen.
Typische Formen sind hier Zeit-Weg-Verschiebungsdiagramme zur Visualisierung der Koordinatenverläufe YXH oder der achsbezogenen Koordinaten SQV, Setzungsmulden, Auslenkungs-, Neigungs- und Konvergenzdiagramme, Farbflächenpläne, Vektordiagramme u.a.m. Sie bieten einen raschen und einfachen Überblick über das Verhalten der Deformationspunkte und können bei Bedarf auch auf einem Webserver bereitgestellt werden.
Der Datenfluss vom Messgerät bis hin zum Endergebnis erfolgt automatisch. Datenschnittstellen zu geotechnischen Programmpaketen wie z.B. TUNNELMONITOR oder 2DOC sind vorhanden.
der Überwachung von Schächten
Brenner-Basistunnel
Padastertal, Brenner Basistunnel
im Zugangstunnel Wolf, Brenner Basistunnel