Das System GMS.NeVi (GeoMonitoringSystem mit Netzausgleich und Visualisierung) ist ein modular aufgebautes, automatisch und permanent messendes Überwachungssystem zur rechtzeitigen Erkennung von Deformationen von gefährdeten Objekten oder Geländebereichen (Setzungen, Hebungen, Horizontalverschiebungen, Neigungen, usw.).
Idealerweise wird das System dort eingesetzt, wo manuelle Vermessungen oder Deformationsmessungen aufgrund der Wirtschaftlichkeit oder Zugänglichkeit nicht sinnvoll oder möglich erscheinen.
So eignet sich das System z.B. für die Überwachung innerstädtischer Bereiche und Objekte während des U-Bahnbaus, für Brücken, Staumauern und Dämme, für die Überwachung bestehender Verkehrswege und Tunnel im Zuge von Erweiterungsmaßnahmen, für die Beobachtung von Rutschhängen u.v.m.
Features GMS.NeVi:
- Permanentes, hochpräzises Online-Monitoring von Defor-mationspunktfeldern beliebiger Größe
- Automatische Ermittlung und Visualisierung von Setzungen, Hebungen, Horizontalverschiebungen und von Koor-dinatenänderungen in Echtzeit
- Daraus können verschiedenste Berechnungsgrößen automatisiert abgeleitet werden, wie etwa
- Verwindung
- Überhöhung
- Auslenkungen
- Neigungsänderungen
- Einbindung von geotechnischen Sensoren wie z.B.
- Neigungsgeber
- Extensometer
- Ketten-Inklinometer zur Gleisüberwachung
- Schlauchwaage
- Temperaturgeber
- Distometer uvm.
- Verknüpfte Berechnung aller Messwerte mit Methoden der Ausgleichungsrechnung
- Überbrückung von großen Bereichen ohne Referenzpunkte durch einen Verbund automatischer Totalstationen, selbst über Gebäudegrenzen hinweg
- Einfaches und flexibles Erweitern des Systems durch Ein-messen neuer Punkte bzw. Einbau neuer Messwertgeber
- Anpassung der Beobachtungsintervalle vor Ort oder mittels Fernzugriff
- Alarmierungsfunktion für alle beobachteten Deformations-punkte und Messwertgeber
- Zugriff auf Ergebnisse und Visualisierungen mittels Webbrowser über sichere Verbindungen im Internet
- Zentrale Datenspeicherung und Datenhaltung in einem Datenbank-Management-System (DBMS) auf dem GMS-Server
Funktionsweise GMS.NeVi
Die motorisierten Totalstationen oder Nivelliergeräte messen automatisiert die installierten Prismen oder Strichcodelatten. Die Ansteuerung der Geräte erfolgt vom jeweils zugehörigen Feld-PC oder UMTS-Router. Jeder Feld-PC oder UMTS-Router ist mit der Datenzentrale verbunden. In diesem erfolgt sämtlicher Datenverkehr von und zum Server mittels VPN-Verbindungen über LAN, WLAN oder UMTS.
In der Datenzentrale werden alle eingehenden Daten in einem Datenbank-Management-System gespeichert und einer gemeinsamen Ausgleichung zugeführt. Danach liegen in der Datenbank aktuelle Koordinaten, Konvergenzlinien, Höhen oder Geberwerte von allen in der jeweiligen Epoche gemessenen Deformationspunkten oder Messwertgebern vor. Sind Alarmschwellen für die gemessenen Punkte, Konvergenzlinien oder Messwertgeber gesetzt, so kann automatisiert eine Prüfung und Alarmierung mittels SMS, Email, Fax oder über angebundene Relais-Schaltungen ausgeführt werden. Die Verschiebungsverläufe der Deformationspunkte, Konvergenzlinien und Geberkurven werden mit verschiedenen zeit- oder querschnittsbezogenen Diagrammen, wie z.B. Setzungs-, Konvergenz-, Auslenkungs- oder Neigungsdiagrammen, Farbflächenplänen und Vektordiagrammen grafisch ausgewertet. Danach können die Ergebnisse auf einem Web-Server eingesehen werden.
Warum gerade GMS.NeVi?
Geomonitoring im Sinne von geodätischem und geotechnischem Monitoring ist eine innovative Methode, mit der Deformationen von mittel- und unmittelbar betroffenen Teilen eines Objekts oder Deformationen des gesamten Objekts rechtzeitig erkannt werden. Durch den Einsatz von Systemen wie GMS.NeVi können Gefahren und Schäden sowie die damit verbunden Kosten vermieden werden. Weiters wird durch die integrierte Alarmierungsfunktionalität nicht unwesentlich die Sicherheit von Leib und Leben der von solchen Ereignissen betroffenen Personen erhöht, seien es z.B. Arbeiter oder Anrainer eines Bauprojekts oder Passanten bzw. Autofahrer auf deformationsgefährdeten Straßenabschnitten.
GMS.NeVi bietet gegenüber anderen Beobachtungs- und Messverfahren viele Vorteile. So ist etwa durch die Vernetzung der Totalstationen untereinander deren Positionierung im deformationsfreien Raum nicht zwingend erforderlich. Die stabile Lagerung erfolgt für den gesamten Messbereich gemeinsam. Durch eine nahezu gleichzeitige, permanente und berührungslose Beobachtung einer großen Anzahl von Punkten wird eine genaue und lückenlose Erfassung des Deformationsverhaltens des Interessensgebietes möglich.
Die Ergebnisse der Berechnung aller Messergebnisse liegen bereits wenige Minuten (bei entsprechender Messanordnung sogar nur wenige Sekunden) nach einem Messdurchlauf vor. Die hohe Genauigkeit der Berechnungsergebnisse wird durch eine gemeinsame Auswertung ganzer Messdatenreihen und Messepochen ermöglicht. Darüber hinaus werden geodätische und geotechnische Sensoren gemeinsam ausgewertet um so das Maximum an Genauigkeit und Aussagekraft für alle Projektbeteiligten zu erreichen. Durch die Möglichkeit des automatischen Generierens von Alarmausgaben an einen vordefinierten Personenkreis kommt es zu einer Sensibilisierung aller Projektbeteiligten. Die Online-Grafik-Auswertungen bieten einen raschen und einfachen Überblick über das Verhalten des gesamten Objekts und können ohne weitere Programminstallationen auf Benutzerseite über das WEB eingesehen werden.









