Im Zuge von Leitungsdokumentationen werden Hochspannungsleitungen (vornehmlich 110kV, 220kV und 380kV), deren Trassen und Masten bzw. Portale, sowie fallweise die Zufahrtswege zu diesen vermessen und planlich erfasst. Auftraggeber hierfür sind meistens Leitungsbetreiber und Energieversorgungsunternehmen, die eine entsprechende Dokumentation ihres Bestandes benötigen.
Die Vermessung erfolgt üblicherweise durch tachymetrische Aufnahmen in Kombination mit RTK-GPS-Messungen. Aus den Aufnahmen werden Trassenpläne erstellt. Sie enthalten neben den Charakteristika der Hochspannungsleitung auch die entlang der Trasse befindlichen Objekte innerhalb des Schutzraums (bis zu 50m links und rechts der Leitung) und die Einarbeitung von Einbauten- und Katasterinformationen. Weitere typische Auswertungen sind Längenprofile der Leitungen mit einer vereinfachten Grundrissdarstellung des Trassenplans und einer überhöhten Aufrissdarstellung. Diese Längenprofile beinhalten eine Darstellung des aktuellen Seildurchhanges in Abhängigkeit der Temperatur und der rückgerechneten Ausgangszugspannung der Leiterseile.
Im Zuge der Vermessung von Masten werden speziell die Höhen der Mastspitzen, der Ausleger, der Isolatoren, der Dreh- und Klemmpunkte sowie des Mastfußpunktes bestimmt und in einem um ein Foto ergänzten Mastbild dargestellt. Der beschreibende Teil der Leitungsdokumentation umfasst ein Kreuzungsverzeichnis, welches sämtliche Querungen mit anderen ober- und unterirdischen Leitungen in tabellarischer Form enthält und ein Grundstücksverzeichnis, welches die Grundlage der Servitutseintragungen an den von der Leitung überspannten Grundstücken darstellt.
Häufig werden zur raschen und einfachen Erfassung der Geländeoberfläche Befliegungen mittels Airborn-Laser-Scanning (ALS) durchgeführt. Für großräumige Abschnitte werden diese Messungen von einem Hubschrauber aus durchgeführt. Für kürzere Leitungsabschnitte steht bei KOPA auch ein drohnengetragener Laserscanner zur Verfügung. Zur Referenzierung der Scanneraufnahmen erfolgen Passpunktmessungen und die Bestimmung der GPS-Transformationsparameter für das örtliche Koordinatensystem.
Im Zuge der Trassierung von neuen Hochspannungsleitungen erfolgt die Geländeerfassung für Trassenstudien, die Befliegung zum Zwecke der Orthophotoerstellung, die Ausarbeitung von Einreichunterlagen für Behördenverfahren und Kontrollvermessungen während und nach der Bauausführung.